- Über mich

Berufliche Expertise ist das Eine, die Persönlichkeit mit allen Ecken und Rundungen das Andere. Zunächst mein berufliches Profil aus nunmehr 36 Jahren in groben Zügen:

  • Lehrerin mit Erfahrungen in der allgemeinen UND der beruflichen Bildung (SekII)
  • Dozentin mit Erfahrungen im tertiären Bildungssektor
  • wissenschaftliche Autorin
  • Journalistin (Ich gehöre noch zur alten Schule mit einem Volontariat, das schon Jahrzehnte zurückliegt, als man überhaupt noch eigenständiger im Denken war und sich mehr traute.)
  • Consulting Manager in einem Technologiekonzern, um den der berühmteste Übernahmekrieg der deutschen Wirtschaftsgeschichte geschlagen wurde.
  • Von den WiWi, über die Psychologie und die Pädagogik, die Mathematik, die biologische Verhaltenslehre, die Geschichtswissenschaft -  bis hin zu den Sozialwissenschaften habe ich viel internalisiert, um Zusammenhänge der Gesellschaft holistisch - im Ganzen - theoretisch zu verstehen und praktisch zu erfahren.

Nun zum persönlichen Kern:

Sehr früh war ich neugierig auf die Gesellschaft mit ihren rühmlichen und unrühmlichen Eigenschaften. Mit acht Jahren begann ich vorsichtig, auf den Politik- und Wirtschaftsseiten der Tageszeitung im Elternhaus zu lesen. Nie endender Wissens- und Erfahrungsdurst, gepaart mit der Mission (blöder Begriff - da muss ich immer an "Cobra - Übernehmen Sie!" denken), dies alles anderen nicht nur zugänglich, sondern möglichst verständlich zu machen, ist mein Antrieb. Die Welt bleibt nicht stehen, und die Veränderungen versteht man leichter, wenn man sie aktiv mitgeht. Dazu möchte ich meinen Beitrag leisten.

Allerdings trage ich auch ein Protest-Gen in mir, das immer dann wach wird, wenn sich Wahrheit und Anspruch der Gesellschaft zu stark voneinander entfernen. Dann neige ich dazu, unbequeme Fragen zu stellen und den Finger in die Wunden zu legen. Ich orientiere mich stark an dem, was man als kritisch-humanistisches und rationales Menschenbild ansieht. Der Humanismus war schon vor 400 Jahren gescheitert, woran sich unmittelbar die rationale Kritik anschloss. Problemen muss der Mensch sich stellen, sonst verspielt er seinen Status als Homo Sapiens, als vernunftbegabtes Wesen. Denn Vernunft wiederum ist der Schlüssel, um Probleme zu lösen. Mein früherer Idealismus ist dieser Vernunft gewichen. Heute bin ich abgeklärt - geradezu ernüchtert. Ponyhof ist nicht meines. Das hilft mir, die Welt ohne Filter zu sehen. 

Da ich Fortschritt liebe - das Zeichen, dass wir uns entwickeln - , bin ich gegen Stillstand. Dabei meine ich nicht Fortschritt um des Fortschritts Willen. Vielmehr meine ich das substanzielle Fortschreiten, dass man nicht immer messen kann, und das die Qualität von Leben insgesamt verbessert - ausgewogen für den Einzelnen UND für die Gesellschaft. Freiheiten haben ihre Grenzen dort, wo man andere in ihren Freiheiten beschädigt.

Deshalb lehne ich Egoismen und Ideologien ab, gleich welcher Form, die nie das Ganze, sondern immer nur interessierte Teile im Blick haben. Sie stiften an subjektiven Interessen orientierte Schablonen, die das Denken und Handeln einschränken - und substanziellen Fortschritt behindern. Denn von ursprünglich guten Ideen bleibt dann oft nichts übrig. Aber erst an den Ideen lässt sich die Praxis vergleichen, nicht an Ideologien. Und erst an diesem Wechselspiel wächst man durch Lernen.