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Es werden Posts vom Oktober, 2020 angezeigt.

Soziale Kompetenz - vernachlässigt, unterschätzt

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(Illustration: Gerd Altmann/Pixabay) Was ist mit persönlichen Fähigkeiten heute gemeint? Viele von uns können sich noch an die Bewertung unseres Betragens in der Schule im Zeugnis der Grundschule erinnern. Da gab es eine Note für die "persönliche Führung", die ausdrücken sollte, ob wir uns im Unterricht benehmen konnten. Sozusagen ein Schulknigge. Heute kämen wir nicht mehr weit damit, weil es zu eng gefasst ist. Folgerichtig hat man es abgeschafft. Denn heute versteht man unter den persönlichen Fähigkeiten vorrangig die soziale Kompetenz , weil man erkannt hat, dass darin grundlegende Lernfähigkeiten zusammentreffen. Der Mensch ist Homo Sociologicus (vgl. Lord Dahrendorf, Ralf: Homo Sociologicus. 1958) - vorrangig ein soziales Wesen, das erst über soziale Lernprozesse zu einem Teil der Gesellschaft wird. Eigentlich eine Binsenweisheit. Doch scheint vielen nicht mehr bewusst zu sein, dass die Soziabilität - so werden die sozialen Fähigkeiten auch zusammengefasst - ebenso erle

Digitale Kompetenz - Diagnose: nicht ausbildungsfähig!

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(Illustration: Gerd Altmann/pixabay)   Dass es nicht reicht, einen Beauftragten für die Schulplattform zu ernennen und Endgeräte in ausreichender Zahl bereitzustellen, damit der flächendeckende Aufbruch in die Digitalisierung an deutschen Schulen gelingen kann, ist nachvollziehbar. Deshalb werde ich mich in den nächsten Artikeln mit den Voraussetzungen für eine erfolgreiche Digitalisierung beschäftigen. Im ersten Teil geht es um die Seite der Schülerinnen und Schüler. Anschlussfähigkeit an das (Erwerbs)Leben Die "Digitalisierung" von Schulen ist kein Selbstzweck. Auch abseits von coronabedingten Schul-Lockdowns ist sie nötig, um den Nachwuchs anschlussfähig für das Erwerbsleben zu halten. So steckt die Volkswirtschaft seit den 90er Jahren bereits im dritten digitalen Umbruch. Früher waren Lesen, Schreiben und Rechnen die Kernkompetenzen, damit Schulabsolventen den Anschluss an das Leben und damit an die Erwerbstätigkeit fanden. Schule vermittelte diese Kompetenzen selbstverst

Wie klappt es mit dem Fernunterricht? Fragebogenbeispiel

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Diesen Fragebogen dürfen sich alle runterladen. Ich verzichte hierfür ausdrücklich auf mein Copyright. Er ist vielleicht eine nützliche Anregung, wie man sich strukturiert der digitalen Modernisierung von Schulen annähern kann.

Wie Respektlosigkeit die Digitalisierung gefährdet

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  (Illustration: Gerd Altmann/pixabay) Im digitalen Distanzunterricht fällt noch stärker als im üblichen Unterricht auf, wenn sich Schülerinnen und Schüler respektlos verhalten. Das kann sich gegen Lehrkräfte, aber auch Mitschüler richten. Doch sich respektlos gegenüber Menschen zu verhalten, bedeutet in der Regel, sich genauso ignorant zu neuen Lernmethoden im digitalen Unterricht zu stellen. Warum gehen Respektlosigkeit und Digitalisierung nicht zusammen?  Gerade anspruchsvolle Veränderungen in den Strukturen von Lernen und Unterricht sind auf Mit- und Zusammenarbeit aller Beteiligten angewiesen. Dafür braucht es Teilaufgaben wie Stehvermögen, Aufmerksamkeit und Respekt gegenüber dem übergeordneten Aufgabenziel. Da die Aufgabe der Umstrukturierung an handelnde Menschen gebunden ist - schließlich erledigt sie sich nicht von selbst - ist sie darauf angewiesen, dass die Akteure die nötigen Teilaufgaben erfüllen.   Wenn also nicht alle Bedingungen erfüllt werden, scheitert das Hauptziel.

Wie Respektlosigkeit den Schulerfolg gefährdet

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(Illustration: Gerd Altmann/pixabay) Zunehmende Verrohung des Schulwesens  Was uns Lehrende im heutigen Schulbetrieb sehr in unserer Arbeit behindert, ist die immer stärker um sich greifende Respektlosigkeit aus Teilen der Schülerschaft. Die Betonung liegt auf "Teilen", denn es gibt auch viele positive Gegenbeispiele. Doch diese geraten immer mehr in die Defensive, weil sie sich zunehmend nicht mehr als richtungsgebend erleben. Die Vorstellung von Schule ist stark bestimmt vom Gemeinschaftsgedanken, der auf gegenseitigem Respekt und Vertrauen aufbaut. Erfolgreiche Lernprozesse, die möglichst viele mitnehmen, funktionieren ohne diesen Gedanken nicht. Doch auch wenn man oftmals in Kollegien und Schulleitungen versucht, gute Miene zu machen, liegt doch ziemlich viel im Argen. Lehrer-Schüler-Beziehungen: Falsche Asymmetrie Vor vielen Jahren waren Lehrer-Schüler-Beziehungen regelmäßig asymmetrisch. Da war der Lehrer die unumstrittene Autoritätsperson, hatte unhinterfragt immer Rec